Die giftigen Chemikalien, die in Ihrer Matratze lauern

In den letzten 70 Jahren hat sich die Matratzenlandschaft stark verändert. Wir haben uns vom Natürlichen abgewandt und das Synthetische begrüßt, alles im Namen einer billigen und schnellen Massenproduktion. Polyurethanschaum und synthetische Latexmatratzen überschwemmten den Markt und setzten sich als konventionelle Matratzen durch. Diese Entwicklung war keine Überraschung, da sich das durchschnittliche Zuhause langsam in ein Frankenstein-Monster aus erdölbasierten Produkten und synthetischen Alternativen verwandelt hat. Die neue Welle von im Labor gezüchteten Matratzen war nur ein weiterer Teil dieser Gleichung. Das Streben nach dem, was billig und schnell zu produzieren ist, führt immer zu gesundheitlichen Bedenken. Lassen Sie uns also einen Blick auf die häufigsten giftigen Chemikalien werfen, die in Matratzen lauern, und ihre Auswirkungen auf den menschlichen Körper und die Fitness untersuchen.

Gängige giftige Chemikalien

Der Mensch verbringt ein Drittel seines Lebens im Schlaf, und so ist es nicht verwunderlich, dass der Inhalt seiner Matratze eine wichtige Rolle für seine Gesundheit spielt. Wenn Sie ein synthetisches Produkt verwenden, wird Ihr Organismus unweigerlich unnatürlichen Stoffen ausgesetzt, die ein Gesundheitsrisiko darstellen können. Das ist der Fall bei den üblichen giftigen Chemikalien, die in Polyurethanschaum, synthetischem Latex und Flammschutzmitteln lauern.

Damit die Chemikalien Schaden anrichten können, müssen sie zunächst mit dem menschlichen Körper in Berührung kommen; dies geschieht durch Berührung oder Einatmen. Bei einer durchschnittlichen Schlafdauer von 8 Stunden und einer Temperatur zwischen 97 und 99 Grad Celsius erzeugt der menschliche Körper genügend Wärme, um Chemikalien mit einem niedrigen Siedepunkt auszulösen und sie in giftige Dämpfe zu verwandeln, die auch als flüchtige organische Verbindungen (VOCs) bekannt sind.

Die flüchtigen organischen Verbindungen (VOC) sind das Nebenprodukt dieser weit verbreiteten giftigen Chemikalien, die verdampfen und sich in Gase verwandeln, die wir einatmen. Diese Emissionen verursachen oft Allergien, Hautreizungen, Kopfschmerzen, Übelkeit oder andere mildere Symptome. Eine längere Exposition gegenüber flüchtigen organischen Verbindungen und anderen stabileren schädlichen Chemikalien, die in Polyurethanschaum, synthetischem Latex und Flammschutzmitteln enthalten sind, kann jedoch schwerwiegende Nebenwirkungen wie die Entstehung von Krebs, DNA-Schäden oder Störungen des endokrinen Systems haben.

Polyurethan-Schaumstoff

Für den Laien ist Polyurethanschaum ein erdölbasiertes Produkt aus der Familie der Kunststoffe. Es ist ein Cocktail aus Chemikalien mit einem niedrigen Siedepunkt, der im Schlaf schmilzt. Einst als Gummiersatz im Zweiten Weltkrieg verwendet, fand Polyurethanschaum aufgrund seiner niedrigen Produktionskosten seinen Weg in die Matratzenindustrie. Die Qualität und Haltbarkeit des Produkts zeigt sich natürlich in seiner erschreckenden Fähigkeit, sich aufzulösen". In nur 10 Jahren kann eine Polyurethanschaum-Matratze aufgrund von Ausgasung und Oxidation mehr als die Hälfte ihres Gewichts verlieren. Mit anderen Worten: Man kann davon ausgehen, dass man mehr als 50% der Masse seiner Matratze in Form von VOCs und Staub (oxidiertes Polyurethan zerfällt) ein- und ausatmet, der sich im ganzen Haus absetzt.

Um die Auswirkungen der in Polyurethanschaum enthaltenen toxischen Chemikalien besser zu verstehen, sollten wir einige der bekanntesten synthetischen Stoffe, die darin enthalten sind, genauer unter die Lupe nehmen.

Benzol

Benzol ist eine Chemikalie mit süßem Geruch, die leider sehr saure Folgen für den menschlichen Körper hat. Nach Angaben der Ministerium für Gesundheit und Soziale Dienste (DHHS) kann die langfristige Exposition gegenüber Benzol beim Menschen Krebs verursachen. Die Chemikalie ist besonders schädlich für das Knochenmark, was zu einer Störung der Produktion von roten Blutkörperchen führt. Ein mäßiges Symptom der Benzolbelastung kann Anämie sein. In schlimmeren Fällen kann das Endergebnis zu Leukämie oder Krebs der blutbildenden Organe führen.

Formaldehyd

Formaldehyd ist ein farbloses Gas, dem man hauptsächlich durch Einatmen ausgesetzt ist. Nach Angaben der Amerikanische KrebsgesellschaftFormaldehyd ist als krebserregend für den Menschen eingestuft und kann zu leichten Verschlimmerungen wie tränenden Augen, Husten und Hautreizungen führen oder lebensbedrohliche Krankheiten wie Leukämie hervorrufen. Es handelt sich um eine weit verbreitete Chemikalie, die in der Isolierung, im Bauwesen, in Haushaltswaren und sogar in Kosmetika verwendet wird.

PFOS

PFOS oder Perfluoroctylsulfonat ist eine Chemikalie, die als globaler Schadstoff mit nachteiligen Auswirkungen auf den menschlichen Körper gilt. Das Toxin schädigt das Hormon-, Immun- und Fortpflanzungssystem. Es kann zu Gehirnstörungen führen und die kognitive Entwicklung beeinträchtigen. Die Chemikalie, die in den USA immer noch bei der Herstellung von Schaumstoffmatratzen verwendet wird, wurde in der EU im Rahmen der POPs-Verordnung seit 2020.

VOCs

Polyurethanschaum ist eine berüchtigte Quelle für flüchtige organische Verbindungen. Viele der bei der Herstellung dieses Materials verwendeten Chemikalien haben einen niedrigen Siedepunkt. Bei Zimmertemperatur verwandelt sich Ihre Schaumstoffmatratze in einen gasabgebenden Schaumstoffblock, der langsam aber sicher die Luft im Raum verschmutzt. In Anbetracht der Tatsache, dass die Luftqualität in Innenräumen in der Regel fünfmal schlechter ist als im Freien, ist es sehr bedenklich, wie die Sättigung mit flüchtigen organischen Verbindungen (VOC) zu einer ungesunden Umgebung in Ihrem Zuhause führen kann. Je nach Konzentration und Art der flüchtigen organischen Verbindungen kann das Einatmen der Giftstoffe zu Reizungen der Augen, der Nase oder des Rachens, zu Konzentrationsschwäche, Kopfschmerzen, Übelkeit oder Leberschäden führen. In einigen Fällen kann sich nach längerer Exposition Krebs entwickeln.

Synthetischer Latex

Synthetischer Latex ist ein recht einfaches Material, das aus zwei erdölbasierten Verbindungen namens Styrol und Butadien besteht. Beide Chemikalien sind für die menschliche Gesundheit gefährlich und werden als VOC eingestuft. Mit einem solchen Profil an giftigen Matratzenchemikalien ist synthetischer Latex eines der "produktiveren" ausgasenden Materialien. Der Hauptgrund dafür, dass die Hersteller es dem Naturlatex vorziehen, sind der geringe Aufwand und der Preis bei der Herstellung. Obwohl das Material ressourcenintensiv ist und weder recycelt noch biologisch abgebaut werden kann, ist synthetischer Latex aufgrund seiner geringen Kosten wirtschaftlich interessant.

Da es sich bei synthetischem Latex im Wesentlichen um einen im Labor hergestellten Kunststoff handelt, wäre es ratsam, seine Bestandteile aufzuschlüsseln und zu untersuchen, welche Gesundheitsrisiken sie darstellen können.

Styrol

Styrol ist ein Derivat von Benzol (die erste Chemikalie, die wir bei der Aufschlüsselung von Polyurethanschaum erwähnt haben). Es ist eine farblose, ölige Flüssigkeit, die sehr leicht ausgast. Es ist gefährlich für die menschliche Gesundheit und verursacht ein breites Spektrum von Problemen. Nach Angaben der Umweltschutzbehörde der Vereinigten Staaten (EPA) kann Styrol das Risiko von Lymphomen und Leukämie erhöhen und ist zudem giftig für Gehirn, Leber und Lunge. Andere Symptome einer Exposition gegenüber dieser Chemikalie können Müdigkeit, Kopfschmerzen, Depressionen oder Hörverlust sein. Styrol ist eine rundum schädliche Verbindung, die am besten so weit wie möglich vermieden werden sollte.

Butadien

Butadien ist im Wesentlichen ein Vorprodukt für synthetischen Kautschuk und hat als solches viele industrielle Verwendungsmöglichkeiten. Es ist ein farbloses, leicht entzündliches Gas, das bei der Verarbeitung von Erdöl entsteht. Laut einem Bericht des Ministerium für Arbeit der Vereinigten StaatenButadien ist ein Karzinogen, das für das Nervensystem, die Augen und die Haut schädlich ist. In Kombination mit Styrol bilden sie ein gefährliches Duo, das bei längerer Exposition die menschliche Gesundheit beeinträchtigen kann.

Chemische Flammschutzmittel

Da Polyurethanschaum- und synthetische Latexmatratzen Chemikalien enthalten, die leicht entflammbar sind, ist es gesetzlich vorgeschrieben, die Matratzen mit Flammschutzmitteln zu behandeln, um die staatlichen Entflammbarkeitsnormen zu erfüllen. Auch hier geht der Zeit- und Kostenvorteil auf Kosten der Gesundheit von Arbeitnehmern und Verbrauchern. Borsäure, Antimon oder halogenierte Flammschutzmittel werden in der Matratzenindustrie häufig verwendet, obwohl sie für ihre gesundheitsschädlichen Auswirkungen bekannt sind. Diese giftigen Chemikalien, die in Ihrer Matratze lauern, können die Pubertät verzögern und das Fortpflanzungssystem, das Gehirn oder die Nervenfunktion schädigen. Selbst in schwereren Fällen können die oben genannten Flammschutzmittel das Immunsystem stören. Gesundheit und Funktionalität der Spermien über zwei ganze Generationen hinweg! Flammschutzmittel verstärken die toxischen Auswirkungen der schädlichen Verbindungen, die in den meisten handelsüblichen synthetischen Matratzenmaterialien enthalten sind.

Die Dosis macht das Gift

Die Gefahren, die von den giftigen Chemikalien ausgehen, die in Ihrer Matratze lauern, hängen von der Konzentration und der Dauer der Exposition ab. Viele der schwerwiegenderen gesundheitlichen Folgen entstehen bei längerer Exposition gegenüber hohen Konzentrationen von Chemikalien. Am meisten leiden die Arbeiter, die am Herstellungsprozess der Matratzen oder der Chemikalien selbst beteiligt sind.

Oft ist die Sättigung der Chemikalien in den Matratzen minimal und äußert sich nur in leichten Symptomen. Die meisten der gleichen Chemikalien sind jedoch auch in anderen Haushaltsgegenständen vorhanden, wodurch die Netto-VOC-Emissionen drastisch ansteigen.

Natürlich hängt die chemische Dosis immer von der Größe und dem Alter der Person ab. Ein Erwachsener kann im Vergleich zu einem Kind eine größere Menge an Giftstoffen vertragen. Aus diesem Grund sind Materialien wie Polyurethanschaum, synthetischer Latex und Flammschutzmittel für Säuglinge und Kinder besonders schädlich und können sich negativ auf ihre Entwicklung auswirken.

Wie man der Lawine der Chemikalien entkommt

Das Lüften Ihres Zimmers oder der Kauf von Schutzbezügen, die die VOC-Emissionen begrenzen, behandeln nur die Symptome, aber nicht die eigentliche Ursache. Um die Schadstoffbelastung Ihrer Matratze vollständig zu beseitigen, brauchen Sie einen ganzheitlicheren Ansatz. Die beste und sicherste Strategie zur Bekämpfung von VOCs besteht darin, die Quelle zu beseitigen - tauschen Sie Ihre synthetische Matratze gegen eine natürliche aus.

In den meisten Fällen besteht der Zweck der Synthetik darin, das Natürliche nachzubilden, um die "Kopie" billiger und einfacher herstellen zu können. Polyurethanschaum und andere künstliche Stoffe werden mit dem Ziel entwickelt, die eingebauten Eigenschaften organischer Materialien wie Wolle, Baumwolle oder Rosshaar nachzubilden, die Millionen von Jahren der Evolution durchlaufen haben.

Matratzen hergestellt aus 100% reine Wolle emittieren nachweislich keine flüchtigen organischen Verbindungen und enthalten keine schädlichen Chemikalien. Wolle ist von Natur aus feuerfest, wasserabweisend, hoch atmungsaktiv und isolierend; es besteht keine Notwendigkeit, künstliche, für den Körper schädliche Stoffe zu verwenden, wenn einige der am meisten gewünschten Matratzeneigenschaften bereits im Rohmaterial vorhanden sind. Die antimikrobiellen, staubmilben- und schimmelresistenten Eigenschaften von Wolle machen sie zudem noch sicherer für Säuglinge und Kinder, da sie hypoallergen und sanft zum sich entwickelnden Körper ist.

Die Verwendung von Naturmaterialien ist keine alternative Wahl, sondern eine seit Jahrtausenden übliche Praxis. Erst in den letzten 70 Jahren haben wir uns von der Natur entfernt und mit der Welt der Kunststoffe experimentiert. Angesichts der Flut von Krankheiten und Nebenwirkungen, die von diesen künstlich hergestellten giftigen Chemikalien verursacht werden, die in Ihrer Matratze lauern, wird immer deutlicher, dass sich der menschliche Körper nach dem Natürlichen sehnt.

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